Zu Besuch im Bahnhofsmuseum: Porzellan aus Wilhelmsburg

DSC09088 DSC09090 DSC09091Wahrscheinlich in jedem Haushalt findet sich ein Steingut- oder Porzellanstück aus Wilhelmsburg. Es gibt auch zahlreiche Sammler dieses Wilhelmsburger Geschirrs. Im Museum haben wir einige Schüsseln, Häferl, Teller, ..

1865 wurde der Betrieb k.k. priv. Wilhelmsburger Steingut und Porzellan-Fabrik Rudolf Strohmayer gegründet. 1883 übernahmen die Gebrüder Lichtenstern. 1919 enstand die Wilhelmsburger Steingutfabriks G. m. b. H.. 1925 nannte sich die Firma Wilhelmsburger Steingutfabrik Lichtenstern & Co. 1932 lesen wir: Wilhelmsburger Steingutfabrik A. G., 1935 Wilhelmsburger Steingut- und Porzellanfabrik A. G. 1938 musste Kurt Lichtenstern in die USA emigrieren und nannte sich von da an Conrad Henry Lester. Ab 1938 hieß die Firma Ostmark Keramik Aktiengesellschaft. Conrad Lester kehrte nach dem Krieg wieder nach Österreich zurück und konnte die Fabrik weiterführen.

Ab 1946 hieß die Fabrik Österreichische Keramik AG und letztlich kam 1960 der noch heute bekannte Name ÖSPAG: Österreichische Sanitär-Keramik und Porzellan-Industrie AG.

Der Firmenname verblieb auch nach der Übernahme der Fabrik durch den Schweizer Konzern Keramik Holding AG Laufen (im Jahr 1967) und nach der Beendigung der Geschirrproduktion in Wilhelmsburg (der Verlegung der Fertigung nach Tschechien im Jahr 1997). Erst im Jahr 2003 wurde der Firmenname aus dem österreichischen Firmenbuch gestrichen.

Der Sanitärkeramikhersteller Laufen Austria AG stellte die Produktion in Wilhelmsburg in Niederösterreich erst vor kurzem ein, nur mehr die Verwaltung des Betriebes bleibt in Wilhelmsburg.

Quellen: www.wikipedia.org; https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2050017-Laufen-stellt-Produktion-in-Wilhelmsburg-ein.html; Rene Edenhofer: Lilien-Porzellan, 2003