Zu Besuch im Bahnhofsmuseum: Reservistenpfeifen

Bis zum 1. Weltkrieg genossen die Soldaten sehr großes Ansehen und es war eine „Ehre, dem Vaterland zu dienen“. Die Dienstzeit betrug 3 Jahre. Danach gab es noch 9 Jahre lang die Dienstpflicht in der Reserve.

Beim Abschied vom Heeresdienst gab es eine große Urkunde. Viele Soldaten ließen sich auch Erinnerungsstücke anfertigen. So gab es sogenannte DSC07247DSC09102„Reservistenkrüge“. Auch PfeifDSC09661en waren häufig Erinnerungsstücke an die Dienstzeit. Oft wurde der Name des Soldaten und seiner Einheit draufgeschrieben. Der Pfeifenkopf war üblicherweise aus Porzellan. Oft fehlen der Pfeifenhalter aus Holz und das Mundstück. Zumeist gab es noch eine dazupassende Kordel. Wir haben im Museum 4 Porzellanpfeifen verschiedener Erhaltungsstufen.

Auf Pfeife 1 steht: „Erinnerung an meine Dienstzeit“ und der Spruch: „A Pfeifchen voll Tabak, und a Pitsch’n voll Bier, ist mir nicht so lieb, als a Pusserl von Ihr“.
Pfeife 2: kuk Inf Reg Freih. v. Hess
Pfeife 3: kuK Dragonergegiment Erzh. Jos. August  N 15, Franz Maier. (Diese Dragonerregiment war ein Kavallerieregiment in  Wels)
Die Pfeife 4 ist aus dem Besitz von Johann Stuphan (eigentlich Stupphann, Grünsbach, Fischereck) ist am besten erhalten. Johann Stupphann diente bei den Hessern Nr. 49. Noch heute erinnert die Hesserkaserne in St. Pölten an diesen Freiherrn und das Regiment.

Auf der Stuphan-Pfeife lesen wir: „Lange hat’s gedauert, dass Alles nimmt ein End‘, Du schwarze Brünnerstadt, und 49 stes Regiment!“ (Die Stammkaserne der Hesser war nämlich in Brünn.)