13 Der Friedhof von Hofstetten-Grünau

Lange lag der Friedhof der Pfarre Grünau rund um die Pfarrkirche.

Oberlehrer Stefan Bracher, der 1882 die Leitung der Volksschule Grünau übernommen hatte und im Schulhaus mit Blick auf den Friedhof wohnte, hatte es (über Antrag an die Bezirkslehrerkonferenz) betrieben, dass der Friedhof verlegt werden musste.

Ein neuer Friedhof wurde außerhalb des Ortskerns auf dem Schleiffeld angelegt. Oberlehrer Bracher, der in seiner von ihm angelegten Schulchronik dieses Tauziehen um den Friedhof ausführlich schilderte, vermerkte auch, dass die Bevölkerung seine treibende Rolle erkannt hatte und ihm wegen der Friedhofsverlegung nur Böses wünschte. Er schrieb in die Schulchronik:

„Nachdem der Grund verpachtet war, begann die Einfriedung erst am 8. Mai 1887…..

Endlich kam der Tag der Einweihung des neuen Friedhofes, welche durch den Hochw. Prälaten des Stiftes Göttweig am 16. Oktober 1887 vollzogen wurde, worauf die erste Beerdigung erfolgte, Kind Josef Hotz, ehelich des Mathias Hotz, Kutscher in Kammerhof, 21 Tage alt. Dieses Kind erlöste mich von meiner Verbannung, indem viele Bauern riefen „der Schullehrer muß zuerst hinein.“

Im Laufe der Jahre wurde der Friedhof mehrere Male erweitert. Mitten im Friedhof liegt das Priestergrab. Es wurde im Jahre 2006 erneuert.  Auch das große Kreuz wurde 2003 neu geschaffen.  Der Friedhof wird von der Marktgemeinde Hofstetten-Grünau verwaltet, zuständig ist Amtsleiter Stv. Harald Winter bzw. GGR Günter Graßmann. Davor hatten sich viele Jahre lang Josef Gruber bzw. Erika Völk um den Friedhof gekümmert.

Besucht man den Friedhof von Hofstetten-Grünau, so kann man auf den Grabsteinen viele bekannte Namen lesen. Begraben sind hier die früheren Pfarrer Josef Kaiser, Pfarrer Pater Placidus Pauly, Pfarrer Paulus Wagner, Pfarrer Alois Schatzl. Weiters finden wir die letzten Ruhestätten der Bürgermeister Alois Sperr, Karl Humpelstetter, Franz Grasl, Hermann Chatt, Richard Burmetler, Ferdinand Hager, die Gräber der Schuldirektoren Hans Zedka, Hans Hütthaler, Karl Völk, Heinrich Gruber und viele mehr.

Das Kreuz in der Mitte ist Symbol für Vergänglichkeit des irdischen Lebens und ewiges Leben im Himmel.