Der Legende nach stand im 19. Jahrhundert am ehemaligen Römerweg auf der Bramböckhöhe eine Buche, an der sich ein Bäckergehilfe erhängte. Um die Jahrhundertwende wurde ein Fleischer immer wieder von einem schwarzen Stier am Vorbeigehen gehindert, bis er ein Heiligenbild an dem Baum anbrachte.
Leopold Anderl hat vor dem 1. Weltkrieg ein Holzkreuz errichtet, nachdem der Baum durch Blitzschlag zerstört wurde.
Engelbert Anderl errichtete wiederum aus Dankbarkeit für die Errettung aus den Kriegswirren 1948 eine Marienkapelle anstatt des Holzkreuzes. Seitdem findet jedes Jahr am Fest Christi Himmelfahrt eine Maiandacht statt.
Nachdem die Muttergottesstatue 1999 von unbekannten Tätern zerstört wurde, haben die Brüder Ignaz und Engelbert Anderl eine neue Statue gestiftet. Die Segnung nahmen Dechant Mag. P. Benedikt Triebl aus Rabenstein sowie der Paudorfer Pfarrer P. Udo Fischer im Rahmen einer Andacht vor.
Zum Erhalt der Kapelle müssen immer wieder Renovierungsarbeiten getätigt werden. So wurde das Dach mehrmals ausgebessert, die Fassade gestrichen, der Kapelleninnenraum neugestaltet und geschmückt. Auch neuerrichtete Bänke laden nun zum Verweilen, Innehalten und Gebet ein. Seit 2021 befindet sich hier auch die letzte Ruhestätte des verstorbenen Ignaz Anderl.
Die Kapelle wurde von sehr alten Rotbuchen gesäumt. Bei einem Sturm im August 2022 verfehlte ein Baum nur knapp dieses Kleinod. Aus Sicherheitsgründen sind die alten, mächtigen Bäume jetzt gefällt worden. Dadurch erhält die Kapelle auch wieder ein neues Erscheinungsbild.
Der Standort der Kapelle liegt auf dem Gemeindegebiet von Hofstetten-Grünau, gehört aber zur Pfarre Rabenstein. Der Besitz und die Betreuung befinden sich seit jeher in den Händen der Familie Anderl am Kleinmühlberg (Grünsbach 26),